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Gesundheitsmarkt Bamberg

Der Kreuzbund DV-Bamberg zeigt Flagge auf dem diesjährigen Gesundheitsmarkt in Bamberg.

Bei der ersten Sitzung der neu gewählten Vorstandschaft,im Oktober des letzten Jahres, wurde einstimmig beschlossen, der innovativen Idee unseres
Vorstandes Wolfgang Herion mit einem Stand auf der Gesundheitsmesse Bamberg  zu folgen. Als Selbsthilfegruppe einen Stand auf der Gesundheitsmesse zu haben, war schon außergewöhnlich und der positive Werbe-Effekt quasi garantiert, da als Sonderthema der Messe auch die psychische  Gesundheit im Vordergrund stand.
Als ich am Vormittag eintraf, um Wolfgang mit zu unterstützen, waren  Jochen und Ralf auch schon seit  der Öffnung am Morgen vertreten.
Ich war erstaunt, wie professionell der Wolfgang mit Infomaterial, Roll-ups, Postern und Infomaterial den Stand ausgerüstet hatte. Unser Kreuzbund stand, machte richtig was her  und stach schon hervor auf der Messe.
Ralf berichtete mir, dass am Morgen kurz nach der Öffnung schon ein großer Andrang am Kreuzbund stand. Als ich so um elf herum dazu kam, war es gerade etwas ruhiger, so konnte ich mir auch erstmal einen Überblick über das umfangreiche Infomaterial verschaffen, von Alkoholselftestsüber die Gefahr von cannabis und ein Aufklärungsblöckchen über die gängigsten Alkoholmythen, bis hin zu, wie ich Kollegen auf ihre Arbeit anwarte, wenn ich denke, dass sie ein Problem haben. War alles da. Es kamen auch über den Nachmittag zahlreiche Interessierte, die einen waren sich schon bewusst, dass sie ein Problem haben, andere fragten wegen jemanden in der Familie, der es noch nicht ganz wahrhaben möchte, dass er schon ein Suchtproblem hat. Oder wie mit einem Liebsten umgehen, wenn dieser einfach nicht bereit ist, sich helfen zu lassen,was ja wie viele Weggefährten bestimmt auch schon erfahren haben,ein sehr hinterhältiger Aspekt einer Suchterkrankung ist.  
Interessant fand ich an diesem Nachmittag auch, dass viele Fragen zum Thema Nikotinsucht überwinden. da ich selber erst vergangenes Jahr geschafft habe, auch diese Sucht zu überwinden, lange nachdem meine Suchtberaterin mir sagte, dass ich Abstinenz gefestigt genug bin, um auch dieses Thema in Angriff zu nehmen, konnte ich meine Erfahrungen mit einer Raucherentwöhnung im Zeitraum von drei Wochen mit Interessierten teilen.
Bei einigen mitbetroffenen Angehörigen kam mir öfter der Satz "einfach mal vorbeikommen" über die Lippen. Was!? Sie haben einen engen Verwandten und denken, er hat ein Alkoholproblem, einfach an einem unserer Gruppenabende vorbeikommen und zuhören, sie wollen nichts essen und trinken stattdessen, bitte definitiv zu einem unserer Gruppenabende vorbeikommen.
Am meisten in Erinnerung ist mir ein Bruder geblieben, der seit einiger Zeit versucht, seiner Schwester, die trinkt, begreiflich zu machen, dass sie etwas tun sollte. Verzweifelt fragte er: „Was mache ich denn da? er wusste nicht mal, dass er auch einfach mal vorbeikommen kann, um sich selbst Tipps zu holen. Ich erklärte ihm dann, dass auch angehörige bei Kreuzbund Gruppen willkommen sind und er auch, wenn seine Schwester nicht mitkommt, sich gerne Insiderwissen aus einer Gruppe holen könne. Außerdem meinte ich , dass vielleicht ein Termin bei einer Suchtberatung ihm helfen könnte. Das hatten nicht nur er, sondern alle, mit denen ich sprach, überhaupt nicht auf den Schirm, dass unsere Kreuzbund Gruppen auch für angehörige da sind.
Es hat mir große Freude bereitet, mich diesen Nachmittag an unseren Stand mit einbringen zu dürfen. Ich bin zuversichtlich, dass wir viele Interessierte in die richtige Richtung weisen konnten und bin schon gespannt, wie es sich in unseren vielen Gruppen im DV bemerkbar macht. Ich weiß mit Sicherheit, dass ich nächstes Jahr gerne wieder mitwirke.
 
Cleveland Hook

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